Regenbogenfamilie: Was ist das?

20.
Mai
2013

Ich bin vor einiger Zeit auf den Begriff "Regenbogenfamilie" gestoßen und konnte mir darunter nichts vorstellen. Vom Namen her würde ich sagen, dass es sich dabei um eine bunte Familie handelt. Aber da lag ich natürlich falsch.

Bei dem Begriff "Regenbogenfamilie" handelt es sich um eine Familie, in der die Elternteile gleichgeschlechtlich sind. Ob die beiden Elternteile nun in einer Ehe oder in einer Lebenspartnerschaft leben, ist egal. Um sich Familie nennen zu können braucht man allerdings mehr wie nur Eltern. Eben auch Kinder. Da haben es lesbische Familien meistens am einfachsten, denn diese können sich befruchten lassen. Das geht bei Männern meistens nicht. Für die menschliche Partnerschaft gibt es aber auch andere Möglichkeiten.

Z.B. können Einzeladoptionen durchgeführt werden. Das heißt, dass ein Elternteil ein Kind adoptiert. Für den anderen Elternteil gibt es dann die Möglichkeit, ein kleines Sorgerecht zu beantragen. Die nächste Option wäre eine Pflegekind-Adoption, wozu sich viele Paare entscheiden. Dann gibt es noch die Stiefkind-Adoption. Diese Möglichkeit kann aber nur ergriffen werden, wenn das Kind von einem der Elternteile leiblich ist. Das Stiefkind hätte dann zwei Elternpaare. Vor 2005 waren diese Möglichkeiten allerdings noch undenkbar.

Und nun kommt die Kritik: Es ist immer noch nicht möglich ein Kind als Paar zu adoptieren, wie es heterosexuelle Paare können. Das Gesetz ist allerdings schon in Arbeit, es kann sich nur noch um Jahre handeln. Es halten sich zu diesen Thema aber immer noch Vorurteile: Kinder aus homosexuellen Familien wären homosexuell, bräuchten für ihre Entwicklung einen Vater und eine Mutter, seien häufiger Opfer von Missbrauch und Diskriminierung. Alles empirisch wiederlegt. Es gibt ja auch allein erziehende Mütter und Väter und deren Kinder können sich ebenfalls bestens entwickeln. Das Bundesministerium für Justiz hat eine Studie durchgeführt, ob Kinder aus homosexuellen Familien in ihrer Entwicklung in irgendeiner Weise beeinträchtigt werden. Mit dem Ergebnis, dass es keinen nachweisbaren Fall gibt.

Was bei homosexuellen Paaren gegen eine Adoption spricht, ist der häufige Partnerwechsel. Die Entscheidung, Kinder großziehen zu wollen, darf nicht leichtfertig getroffen werden. Wenn das Paar sich nicht ganz sicher ist, sollte eine Adoption nicht angestrebt werden. Es bring nichts, Verantwortung für einen anderen Menschen übernehmen zu wollen, wenn die persönliche Situation es nicht zulässt oder der Wunsch nach einen Kind nur von einem Elternteil kommt. Ich bewundere Paare, die diesen Schritt gemeinsam gehen.