Fußball bereit für Homosexualität?

17.
Feb
2013

Was soll das denn? War mein erster Gedanke, als ich den Artikel in einer Zeitung las. In dem Artikel ging es um das Outing eines Profifußballers. Dieses heikle Thema so auf zu bauschen betrachte ich immer etwas im zweispaltig.

Eines Teils finde ich es gut, dass Menschen sich zu ihrer Homosexualität bekennen. Andererseits ist es oftmals für die Personen viel schwerer, in der Öffentlichkeit zu Recht zukommen. Wieso? Ganz einfach: Erst einmal finden es alle super, dass sich der Fußballspieler geoutet hat. Aber was glaubt ihr, wie dieser in der Umkleide oder auf dem Fußballfeld gedisst wird. Meistens noch von den eigenen Teamkollegen, und dass das Outing für die gegnerischen Fans ein gefundenes Fressen ist, muss ich ja erst gar nicht erwähnen. Wenn das dann auch noch in einem Käseblatt steht und die Geschichte so richtig durch den Kakao gezogen wird, ist das Desaster perfekt. Reaktion des Spielers: Austritt aus dem Verein oder gar ganz Beenden der Karriere.

Und was sagt ein Verein dazu, dass einer seiner Spieler so mutig war? Zum Outing würden sie nicht raten und sogar von einer Frauenvermittlung wird gesprochen. Die sogenannte Alibifrau für den Spieler organisiert. Würde der Verein sich mehr um seine Spieler kümmern und ihnen helfen, anstatt davon abzuraten, wäre das Outing beim Fußball schon lange keine große Sache mehr. Schaut euch doch die Musikbranche oder das heutige Entertainment allgemein an. Ohne einen Schwulen oder eine Lesbe kann man sich das doch gar nicht mehr vorstellen. Und sogar in der Politik ist das kein Thema mehr. Warum muss der Sport dann so intolerant sein? Und was lernen die anderen Spieler daraus, die ebenfalls schwul sind und sich noch nicht getraut haben sich zu outen. Stillschweigend weiter machen und sich selbst verleugnen. Wo ist denn da der Spaß am Leben, wenn man sich nicht selbst treu sein kann und sein Leben so leben kann wie man es möchte. Das Outing ist für jeden sehr schwer und es kommt oftmals zu Komplikationen.

Ich kenne kein Outing wo jeder damit glücklich war und es vollste Zustimmung gefunden hätte. Äußerst schade finde ich, dass es nicht unterstütz wird. Es zeigt uns trotz den ganzen Veranstaltungen, Aufklärungen und der „Werbung“, dass immer noch nicht alles so einfach für Andersempfindende ist. Anscheinen haben wir grade in der Profifußballbranche ein paar Menschen, die nicht mit der Zeit gehen wollen. Ich finde es schade, dass viele Menschen das Thema immer noch als Unzucht oder Schlimmeres abtun und sich damit einfach nicht auseinander setzten wollen. Denn wenn sie es täten, da bin ich mir sicher, hätten sie dafür Verständnis. Und allen die sich outen wollen und dazu stehen was sie, wie sie und wer sie sind: Seid stolz darauf, denn das kann euch keiner nehmen.